Nachdem wir jegliche Onlineportale durchsucht hatten und ich sogar im Reisebüro war, wurde uns schnell klar: Bei den aktuellen Preisen wird es in der Elternzeit keinen klassischen Sommerurlaub als Flugreise geben für uns in diesem Jahr. Auch die Suche nach Ferienwohnungen auf deutschen Inseln und in Holland war sehr ernüchternd. Holland beschränkte sich dabei auf unsere altbekannten Orte wie Noordwijk, Zandvoort und so weiter.
Fündig wurden wir schließlich mit einem recht günstigen Hotel in einer für uns ganz neuen Ecke der Niederlande, nämlich Zeeland. Ich nehme es schonmal vorweg: Wir hatten nicht nur einen traumhaften Urlaub in Oostkapelle, ich habe mich tatsächlich in Zeeland verliebt.
Fahrt nach Zeeland
Von uns aus beträgt die Fahrzeit ca. 3,5 bis 4 Stunden. Heißt, wir mussten mit dem Kleinen jeweils eine Pause einlegen. Auf dem Weg findet man aber nette Orte, an denen man sich ein bisschen umschauen kann.
Auf dem Hinweg haben wir in Tilburg gehalten. Die Innenstadt fällt nicht besonders schön auf, ist aber super zum Shoppen, da dort keine Touristen waren. Eine richtig schöne Filiale von Sissy Boy sowie der kleine Shop VANEDEMAKER haben es mir besonders angetan.
Auf der Rückreise haben wir in Maastricht gehalten, darüber habe ich hier schon einmal einen Blogpost verfasst. Aber man ist so nah an Belgien, man hätte zum Beispiel auch gut in Antwerpen halten können (Achtung, nur mit online Registrierung des Autos!).
Unser Hotel
Das Strandhotel Dennenbos in Oostkapelle hat ein super Preis-Leistungsverhältnis. Die Einrichtung ist wirklich nicht modern und sehr schlicht, besonders die Flure sind in die Jahre gekommen. Aber: Es war sehr sauber (ihr wisst, wie pingelig ich da bin), wir hatten einen tollen Balkon am Zimmer, das Personal war wirklich überaus freundlich und es gibt einen eigenen kostenlosen Parkplatz zu jedem Zimmer. Wir hatten ein Babybett dazu gebucht, was für den ganzen Aufenthalt 10 Euro kostet, das finde ich mehr als fair. Es gibt ein kleines Frühstücksbuffet, was uns aber mehr als ausreichte. Alles war frisch und lecker. Gegessen wird draußen oder in einem schönen Wintergarten, Hochstühle stehen zur Verfügung. Außerdem dürfen alle Einrichtungen des dazugehörigen Ferienparks genutzt werden: Spielplatz, Pool, Babypool und auch ein kleiner Supermarkt ist dort zu finden. Ein kurzer, sehr schöner Weg führt zu Fuß zum Strand in Oostkapelle.
Aktivitäten in der Umgebung
Unsere liebste Anlaufstelle war natürlich der Strand in Oostkapelle, vor allem, da das Wetter besser war als angesagt. Der Strand wurde schon mehrfach als schönster und sauberster Strand der Niederlande ausgezeichnet und wir fanden ihn wirklich wunderbar. Allein das Bild der schönen pastellfarbenen Hütten lässt mein Herz höher schlagen.
Auf dem Weg zum Strand gibt es Spender mit kostenfreier Sonnencreme, überall sind Sitzgelegenheiten, man bekommt kostenfrei Mülltüten und kann günstig Sonnenliegen und Windschutz leihen. Im Übrigen stehen dann verschiedene Mülltonnen zur Verfügung, sodass man seine Abfälle am Ende getrennt entsorgen kann. Da hat jemand mal so richtig mitgedacht, besser geht es kaum.
Das Zentrum von Oostkapelle ist sehr überschaubar, es gibt dort sehr schöne Häuser, man kann nett umherlaufen – aber mehr als ein, zwei schöne Shops, ein wenig Gastronomie und einen großen Supermarkt zum Einkaufen haben wir nicht entdeckt. Für uns war es genau richtig zum Erholen und Runterkommen.
Wer es lebhafter mag, sollte nach Domburg fahren. Dort hat es mir sehr gut gefallen. Schöne Shops, tolle Lokale und eine schöne Strandpromenade, die wir aber aufgrund des Wetters an dem Tag nur einmal kurz anschauen konnten. Besonders toll fand ich das Café Galerie Pop: total leckerer Kuchen, eine coole Einrichtung und ein fancy Shop.
Das Schönste, was wir entdeckt haben, habe ich mir zum Schluss aufbewahrt. An unserem letzten Tag war es zwar trocken, aber zu windig für den Strand. Etwas außerhalb gelegen, aber gut zu Fuß machbar, liegt das wunderbare Gelände Het Kaslokaal in Oostkapelle, was mal ein Gewächshaus war.
Zuerst betritt man einen sehr süßen kleinen Shop, in dem zum Beispiel Tee und Kaffeebohnen aus dem Café zu kaufen sind (beides haben wir auch mitgenommen), aber auch allerhand anderes Kleines. Anschließend läuft man durch Gewächshäuser. Diese werden teils auch noch als solche verwendet, aber auch überdachte Spielmöglichkeiten für Kinder und der Innenraum sowie die Küche des Lokals sind dort zu finden. Die Karte bietet eine tolle Auswahl an Kuchen und herzhaften Kleinigkeiten, die allesamt sehr hübsch angerichtet werden. Und dann geht es weiter in ein wahres Paradies. Ein toller großer Garten mit vielen kleinen Sitzecken, wunderbaren Blüten und Pflanzen, freilaufenden Hühnern und weiteren Spielmöglichkeiten wie ein Trampolin, Spielhäuser und eine Schaukel. Ich bin immer noch hin und weg von diesem Ort.
Wir werden auf jeden Fall wiederkommen und die weitere Umgebung anschauen. Zeeland, ich habe mich in dich verliebt. Sorry, Noordwijk.