Santorini – ich denke sofort an weiße Häuser mit blauen Dächern und tollen Aussichten auf das Meer. Und ich verrate direkt: Jedes unbearbeitete, mit der Handykamera aufgenommene Bild sieht aus wie eines der typischen Postkartenmotive.
Anders als in sonstigen Jahren ging das Buchen des Sommerurlaubs dieses Jahr recht schnell und einfach. Aufgrund der Lage wollten wir möglichst früh los und auch in ein Land mit geringem Infektionsgeschehen. Außerdem wollten wir uns richtig was gönnen, schließlich gab es letztes Jahr gar keinen Sommerurlaub. Die Entscheidung für eine griechische Insel war also schnell gefallen und nachdem wir auf Santorini ein tolles Hotel sowie ein gutes Angebot gefunden war, haben wir auch direkt gebucht. Und es war genau richtig!
Unser Hotel auf Santorini – Perissa
Das Tui Blue Meltemi liegt in Perissa, ca. eine halbe Stunde vom Flughafen entfernt. Es gibt verschiedene modern und clean eingerichtete Zimmer, von dem jedes über einen eigenen Pool verfügt. Wir können tatsächlich die günstigste Variante mit Whirlpool auf der Terrasse empfehlen. Man ist hier ganz für sich, hat Schatten und Sonne und einen schönen Blick auf die Anlage. Wir können das Hotel nur empfehlen, alle Mitarbeiter sind mehr als freundlich und zuvorkommend, alle Bereiche waren top gepflegt und sauber und es gibt viele Möglichkeiten und Angebote.
Perissa selbst ist eher touristisch, bietet dementsprechend eine große gastronomische Auswahl und liegt direkt am Meer. Mit einem Mietwagen oder auch mit dem öffentlichen Bus kommt man von dort aus auf jeden Fall gut überall hin.
Pyrgos Kallistis
Unser erster Ausflug führte uns in das Dorf Pyrgos Kallistis. Durch die steilen, teilweise engen Gassen und Treppen wurde uns schnell klar, man sollte hier gut zu Fuß sein, besonders bei über 30 Grad in der prallen Sonne. Jeder weitere Weg bot etwas Neues und ich konnte mich gar nicht sattsehen an den Blumen, schönen Häusern, Kirchen, Kapellen und kleinen Shops. Ganz oben angekommen befindet sich nicht nur eine wunderschöne Kirche, sondern auch der erste atemberaubende Ausblick auf die Insel.
Megalochori
Das Dorf Megalochori ist noch ursprünglicher und sehr traditionell. Es macht Spaß, hier einfach herumzulaufen, die tollen Gebäude zu bestaunen und immer wieder neue Gässchen zu entdecken. So konnten wir ganz durch Zufall sogar eine alte Höhlenwohnung anschauen.
Oia
Das Küstendorf Oia ist der Hotspot schlechthin, hier siehst du genau die bekannten Postkartenmotive von Santorini, die jeder direkt im Kopf hat. Wir waren zweimal dort – einmal zur Mittagszeit und einmal für den weltberühmten Sonnenuntergang- und beide Male haben wir keinen Parkplatz bekommen. Du musst hier also sowohl etwas Laufzeit als auch hohe Parkgebühren einrechnen. Aber es lohnt sich sowas von! Durch kleine Gassen mit vielen Restaurants kommt man zu einer Art Hauptweg mit vielen Shops, Hotels und Lokalen. Von dort führt jeder Seitenweg zu einem unglaublichen Ausblick auf die Stadt und das Meer.
Und der Sonnenuntergang in Oia?
Den Sonnenuntergang in Oia zu sehen sollte eigentlich mein Highlight werden. Als ich merkte, dass das nichts wird, war ich zunächst enttäuscht. Aber wisst ihr was? Beim nächsten Mal würde ich ihn direkt woanders anschauen!
Ja, der Blick ist einzigartig. Die Kulisse mit den von der roten Sonne angeleuchteten Häusern ist spektakulär. Und das alles in einem der Restaurants mit Aussicht und einem Glas Wein ist romantisch. Die Realität sieht jedoch so aus: Den Platz in einem der Restaurants bekommt ihr, wenn ihr Tage vorher reserviert. Oder ihr seid berühmt. Der Verkehr ist so chaotisch, dass ihr abends weder nach Oia rein, noch wieder dort herauskommt mit dem Auto. Und ein Platz in erster Reihe am Meer zwischen den Restaurants bekommt man, indem man dort etwa 5 Stunden vorher ist und sich nicht weg bewegt. Ich wollte es ja nicht glauben, als ein Hotelmitarbeiter uns das erzählte… Aber man darf eben nicht vergessen, dass neben den Touristen vor Ort auch noch die Kreuzfahrtschiffe in Oia halten und die Passsagiere erst nach Sonnenuntergang wieder einsammeln.
Zum Glück ist Santorini eine Insel und bietet viele Möglichkeiten, einen wirklich einzigartigen Sonnenuntergang anzuschauen. Wir haben schließlich einfach an einer kleinen Bucht gehalten und fast alleine am Meer gesehen, wie die Sonne leuchtend rot im Wasser versinkt. Auch am Leuchtturm in Akrotiri soll es toll sein. Und dann kommt hier noch der Geheimtipp vom Hotel: Der Sonnenaufgang am Strand von Perissa war ebenfalls magisch.
Ohne die Romantik zerstören zu wollen, hier noch ein bisschen mehr Realität: Wir wissen sehr zu schätzen, dass es zu unserer Zeit auf Santorini und besonders in Oia sehr leer war. Und dennoch halten sich selbst bei wenigen Menschen einige nicht an die Bitten der Einwohner. Privatgrundstücke und Dächer sind teilweise abgeschlossen oder eingezäunt, damit man nicht auf die Dächer klettert für Fotos. Überall hängen Hinweise, dass man nicht mit Drohnen über die Häuser fliegen soll. Und an der Schule mit einsehbarem Schulhof ist der Hinweis zu finden, dass die Kinder nicht einfach fotografiert werden dürfen. Sehr traurig. Vor allem, wenn man dann die Touristen mit Drohnen sieht…
Fira
Aus verschiedenen Gründen haben wir die Hauptstadt Fira nur kurz kennenlernen dürfen. Der Eindruck war schön, wenn auch nicht so traumhaft wie die vorherigen Orte. Bei einem nächsten Aufenthalt würden wir der Stadt aber definitiv noch einmal mehr Zeit widmen.
Akrotiri
Hier haben wir drei richtig tolle Orte entdeckt. Gestartet sind wir beim red beach. Auf Santorini gibt es weiße, schwarze und auch einen roten Strand. Besonders beeindruckend sind hier die hohen roten Felswände. Es lohnt sich dort ein wenig zu „wandern“ (und wie ich als Angsthase nicht auf die Gefahrenschilder herabfallender Steine zu achten), festes Schuhwerk empfiehlt sich. Unser Geheimtipp ist übrigens, das Auto hier stehen zu lassen, wenn man die Ausgrabungsstätte Akrotiri besuchen will. Es ist zwar ein kleiner Fußmarsch ohne Schatten, aber das Parken kostet hier nichts und ist nicht so überfüllt.
Die Ausgrabungsstätte hat uns auch sehr gut gefallen, sowas habe ich natürlich noch nie gesehen. Es ist dort sehr, sehr heiß, aber eine Führung ist bestimmt sehr lohnenswert. Aber auch ohne fand ich es interessant. Bei mehr Zeit lohnt sich ein Ticket für mehrere Tage, mit dem man auch in die zugehörigen Museen gehen kann.
Besonders gut hat mir auch das letzte von hier mit dem Auto gut erreichbare Ziel gefallen: der Leuchtturm. Das Gebiet bildet die südwestliche Spitze der Vulkaninsel und bietet dementsprechend einen weiten Ausblick. Auch hier empfehle ich festes Schuhwerk, damit man wie ich (ganz mutig!) über die Felsen klettern kann.
Profitis Ilias
Mit 567m ist dieser Berg der höchste der Insel, was sich natürlich alleine für den Ausblick lohnt. Mir jedoch hat dort das Kloster mit Garten, Kapelle und Verkaufsshop am besten gefallen.
Auch wenn wir längst nicht alles von Santorini gesehen haben, bin ich völlig beeindruckt von dieser tollen Insel, die einfach einzigartig ist und mir vieles geboten hat, das ich so noch nie gesehen habe. Für uns war es genau der richtige Zeitpunkt, wir haben uns sicher gefühlt und hatten den Luxus, die griechische Insel so viel leerer kennenzulernen als sie wohl eigentlich in den Sommermonaten ist.
Natürlich wussten wir in der aktuellen Situation alles noch mehr zu schätzen, da wir seit Ibiza 2019 keinen Sommerurlaub mehr hatten. Und so war es für uns einfach der perfekte und rundum gelungene Urlaub!