Es gibt Dinge unter unseren Hochzeitsplanungen, die ich liebe. Es sind aber auch ein paar Dinge dabei, mit denen ich mich leicht überfordert fühle, da ich eigentlich gar nicht weiß, was mich erwartet. Zum zweiten gehört auch der Ehevorbereitungskurs. Moment, gehörte! Denn wir haben ihn schon durch und es war ganz anders als erwartet.
Da wir es beide nicht mögen, unvorbereitet zu sein, haben wir zuvor wie zwei Irre gegoogelt. Leider relativ erfolglos. Deshalb möchte ich diesen Blogpost verfassen und euch darüber informieren, wie es bei uns war.
Müssen wir da denn hin?
Das ist ganz unterschiedlich. Einen Ehevorbereitungskurs „müssen“ wenn überhaupt Brautpaare machen, die sich katholisch trauen lassen möchten. Ob es nun Pflicht und Voraussetzung für eure Trauung ist, das entscheidet euer zuständiger Pfarrer bzw. die zuständige Gemeinde. Ob unser Pfarrer dies verlangt, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal. Unser Traugespräch hatten wir nämlich noch nicht.
Allerdings haben wir bei der Anmeldung in der Kirche zur Trauung ein paar örtliche Angebote vorgestellt bekommen und da war eben auch dieser Workshop dabei. Da wir gerne eines dieser Angebote nutzen wollten, um auch mehr mit der Kirche in Kontakt zu kommen, haben wir uns für diesen frühen Termin entschieden, der dieses Jahr auch nur einmal angeboten wird. (Kurz zur Erklärung: Wir bringen einen uns bekannten Pfarrer mit in eine andere Kirche.)
Wir haben also freiwillig und vor unserem Traugespräch an einem Ehevorbereitungskurs teilgenomen. Und dazu kann ich tatsächlich auch raten. Denn einerseits gab es dort viel Raum für Fragen der Brautpaare und auch viele Anregungen für die Gestaltung des Gottesdienstes. Beides hat uns total gut auf das kommende Gespräch mit unserem Pfarrer vorbereitet und ich erwähnte ja eben schon, wie gerne wir das sind!
Und sollte nun noch von uns verlangt werden, dass wir an einem solchen Seminar teilnehmen, können wir einfach unsere Teilnahmebestätigung aus dem Ärmel zaubern 😉
Und was sind da eigentlich sonst so für Paare?
Ich glaube, unser Kurs hat uns unter anderem so gut gefallen, weil es eine tolle Atmosphäre war und die Kursleiter toll waren.
Deshalb mein Tipp: Schaut euch um, wo ihr den Kurs machen wollt. Das muss nämlich nicht in eurer Heimatgemeinde oder der Gemeinde sein, in der ihr heiratet. Außer uns waren es lediglich zwei Paare, die auch in dieser Kirche heiraten wollen. Die anderen kamen teilweise nicht einmal aus der Umgebung.
Informiert euch einfach über die Angebote, denn so ein Ehevorbereitungskurs kann ganz unterschiedlich ablaufen.
Natürlich hatten wir vorher auch unsere Bedenken. Was sind da wohl für andere Paare? Bestimmt nur streng katholische, die alles ganz ernst nehmen…
Erstens war es bei uns nicht so. Und zweitens, selbst wenn? Jeder ist anders und jeder hat seine eigenen Vorstellungen. An diesem Tag seid ihr alle zusammengekommen, weil ihr alle kirchlich heiraten möchtet. Fertig.
Und übrigens nehmen wir sowas ja auch gerne mit Humor und haben drei ganz eigene Erkenntnisse aus diesem Tag ziehen können: 1. Ich bin gar nicht so schlimm als Braut. 2. Wir finden uns ein ziemlich cooles Paar. 3. Unsere Hochzeit wird deshalb auch richtig cool. 🙂
Aber wie lief es denn nun bei uns ab?
Natürlich kommt man um eine Vorstellungsrunde und kleine Kennenlernspielchen nicht herum. Ist auch nicht unser Ding, aber gut 😉
Zunächst einmal wurde der Tagesablauf vorgestellt und nach Änderungswünschen bzw. Erwartungen der Teilnehmer gefragt. Wenn ihr konkrete Erwartungen habt, dann teilt sie auch gerne mit.
Nach dem ersten Teil kam eine Gesprächsrunde, in der es dann um den möglichen Ablauf des Traugottesdienstes ging. Hier haben wir sehr viele Informationen und Anregungen bekommen. Auch wurden alle Fragen beantwortet und praktische Tipps für den großen Tag gegeben. Die Fragen gingen auch über den Gottesdienst an sich hinaus, zum Beispiel auch bezogen auf das Traugespräch.
Hieran schloss sich eine Arbeitsphase an. Wir haben sehr viel Material erhalten mit Ideen für Trausprüche, Texte und Lieder. Wir konnten uns nun zu zweit mit dem Material einen ruhigen Platz suchen und die ersten Planungen anstellen und Inhalte für den Gottesdienst auswählen.
In der dritten Phase durften wir kreativ werden. Aus zwei Möglichkeiten konnte man eine Partneraufgabe wählen und etwas als Erinnerung an diesen Tag mit Symbolik für die Beziehung herstellen. Ich fand diesen Part eigentlich besonders toll, da wir uns sonst für so etwas nie Zeit nehmen.
Nach dem Mittagessen ging es in die Kirche. An diesem Punkt war ich froh, dass wir den Kurs auch in „unserer“ Kirche gemacht haben.
Es war einfach schön, noch einmal ohne andere Besucher in die Kirche zu kommen. Wir haben dort zum Abschluss über die Bedeutung der verschiedenen Symbole während des Traugottesdienstes geredet und für uns und unsere Angehörigen wurde ein Segen gesprochen. Ich war in diesem Moment schon ganz gerührt, wie soll das nur an unserem großen Tag werden…
Mein Fazit zum Ehevorbereitungskurs
Ich würde es jederzeit wieder machen und bin froh, dass wir uns freiwillig dafür entschieden haben. Auch wenn es vielleicht nicht überall so toll organisiert und locker zugeht, wie es nun bei uns der Fall war, eines bleibt: Nämlich die Zeit für euch und die Auseinandersetzung mit der kirchlichen Trauung.
Denn wir haben uns dazu entschieden, kirchlich zu heiraten. Und natürlich wussten wir, dass die Planung des Gottesdienstes und auch das Traugespräch noch anstehen. Aber sonst ist man eigentlich die Zeit nur mit anderen Dingen rund um die Hochzeit beschäftigt: die Deko, die Gästeliste, das Essen…
Es war einfach ganz wunderbar sich noch einmal ganz ausführlich mit dem eigentlichen Grund der Feier auseinanderzusetzen. Denn das kommt sonst viel zu kurz!
Also nehmt euch die Zeit und macht einen Ehevorbereitungskurs, wenn auch ihr kirchlich heiraten wollt. Und meistens wird so ein Tag eben auch so, wie man selbst daran geht und was man selbst daraus macht.
Eure