5 Tage bin ich nun tatsächlich verheiratet. Und soll ich euch was sagen? Es ist noch völlig unwirklich für mich. Die Tatsache, dass ich nun eine Ehefrau bin und auch noch einen anderen Nachnamen trage – beides unvorstellbar. Ich dachte tatsächlich, es sei kein Problem, diesen Beitrag heute zu schreiben. 5 Tage nach der Hochzeit hat man doch alles verarbeitet und begriffen, vor allem da es ja „nur“ standesamtlich war.
Doch nun sitze ich hier und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. So lange hat man auf diesen Tag hingefiebert und alles vorbereitet und dann ist plötzlich alles so schnell vorbei. Ich versuche dennoch, euch den Tag etwas näher zu bringen und euch vor allem meine DIY-Ideen zu zeigen.
Unsere standesamtliche Hochzeit
Unsere Hochzeit fand mittags statt, sodass wir morgens genug Zeit hatten uns in Ruhe fertig zu machen. Meine Schwester und Trauzeugin kam relativ früh zu uns, um uns noch ein wenig zu helfen.
Meine Mama war zu dieser Zeit bereits in der Traulocation, um unseren Sektempfang vorzubereiten und etwas zu dekorieren. Mir war anfangs gar nicht wohl dabei, diese Organisation abzugeben und blind anderen zu überlassen. Aber ich kann euch nur empfehlen, solche Hilfen unbedingt anzunehmen, wenn sie euch schon angeboten werden!
Vom Parkplatz zum Schloss trafen wir schon den ein oder anderen Gast, was mich zu dieser Zeit noch nervöser werden ließ. Es war nun keine Zeit mehr, für einen Moment alleine oder um noch einmal in den Spiegel zu schauen. Zur Begrüßung der Gäste habe ich dieses Holzschild beschrieben, das geht ganz einfach. Den Schriftzug habe ich ausgedruckt und auf eine Holzplatte gelegt. So kann man die Umrisse der Schrift einfach mit (nicht angespitztem) Bleistift nachzeichnen und anschließend mit Pinsel und schwarzer Farbe nachschreiben. Unser Datum habe ich Fuchs absichtlich weggelassen, damit wir das Schild für die kirchliche Hochzeit vielleicht noch einmal verwenden können.
Direkt wurden wir auch von unserer Standesbeamtin begrüßt, die die Personalien aufnahm und noch einmal kurz den Ablauf mit uns durchging. Und dann ging alles ganz schnell.
So schön und so schnell vorbei…
Die Standesbeamtin ließ schon einmal alle Gäste Platz im Trauzimmer einnehmen und wir warteten noch eine Weile mit starkem Herzklopfen gemeinsam mit unseren Trauzeugen draußen.
Die Traurede war unfassbar persönlich und individuell. Natürlich findet man seine Hochzeit immer am schönsten, so soll das auch sein! Aber so eine persönliche und treffende Rede habe ich im Standesamt tatsächlich noch nie gehört.
Während der Trauung brannte unsere schlichte Traukerze. Die Trauringe hatten wir in einer Box, die ich mit unserem Logo verziert hatte, das sich durch unsere gesamte Hochzeit zieht (z.B. Einladungen, Hochzeitswebseite).
Nachdem wir das Ja-Wort und den Ringtausch erfolgreich gemeistert haben (oh ja, darüber macht man sich zuvor Gedanken!), hätten wir eigentlich gerne erst einmal einen Moment für uns gehabt. Von diesem Gedanken kann man sich jedoch verabschieden, diesen Moment bekommt man den ganzen Tag nicht 😉
Dafür gratulieren dann alle Gäste und drücken Geschenke in die Hand. Das soll sich jetzt nicht negativ anhören und ich will mich keinesfalls über Geschenkideen beschweren! Aber wenn man als Gast möchte, dass das Brautpaar das eigene Geschenk am Abend oder am Tag danach noch zuordnen kann, dann befestigt eure Karte am Geschenk oder macht euren Namen direkt am Geschenk sichtbar. Ich selbst werde übrigens auch nie wieder Blumen zur Hochzeit verschenken. Natürlich ist das ganz wunderbar, aber was macht das Brautpaar mit 15 Sträußen zu Hause, wenn es dann noch am nächsten Tag in den Urlaub fährt? Viel zu schade! Lieber bekommt die Braut von mir dann zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal Blumen.
Bevor es zum Sektempfang weiterging, wurden wir noch von ein paar Kindern meiner Klasse begrüßt. Das war definitiv einer der emotionalsten Momente des Tages und drückt so viel aus. Da fühlt man sich wieder in seinem Beruf bestätigt!
Für den Sektempfang hat meine Mama extra kleine Sektflaschen mit einem Bild von uns, unseren Namen und dem Hochzeitsdatum gestaltet. Für diese Idee und den Aufwand fehlen mir immer noch die Worte.
Zum Sektempfang hatte ich kleine Gastgeschenke und Karten als Gästebuch vorbereitet. Dazu aber mehr in ein paar Tagen.
Nach einigen Fotos ging es anschließend noch zum Kaffeetrinken mit Eltern, Großeltern und Geschwistern. Ein Café nahe eines Waldes auszusuchen machte sich für die tollen Fotos allein bezahlt.
Für das Kaffeetrinken habe ich kleine Namenkärtchen und Dankeskärtchen selbst gestaltet. Auch hier fand sich ein weiteres persönliches Gastgeschenk, das ich euch bald noch genauer vorstellen werde.
Und die Hochzeitsnacht?
Und nun mal zur Realität am Hochzeitsabend: Wieder zu Hause angekommen, war ich einfach froh, meine Schuhe und meine Strumpfhose ausziehen zu können. Mit einer besonders tollen Pizza haben wir den Abend ausklingen lassen und unsere Geschenke angeschaut. Am nächsten Tag ging es ja auch schon nach Brüssel.
Das alles drückt nicht ansatzweise die Emotionen des Tages aus. Ich kann nur sagen, dass all meine Erwartungen übertroffen wurden und ich diesen Tag nie vergessen werde. Ich habe mir so sehr vorgenommen, an diesem Tag nicht alles perfekt haben zu wollen und Pannen locker zu nehmen. Am Ende gab es einfach nichts, über das ich mich hätte ärgern können oder was ich im Nachhinein anders gemacht oder geplant hätte.
Zu meinem Outfit im Winter werde ich auch noch ausführlicher berichten 🙂