In den Ferien war es hier außergewöhnlich ruhig, was daran liegt, dass ich super viel unterwegs war. Ich habe drei Städte bereist, von denen zwei schon lange auf meiner Reiseliste standen. Daher erwarten euch hier bald auch drei ausführliche Reiseberichte.
Zuerst fangen wir heute mit einem lang ersehnten Reiseziel von mir an: Venedig.
Wie ihr auf den Bildern seht, hatten wir in diesem Urlaub definitiv kein Traumwetter. Dessen ungeachtet möchte ich den Frühling als die schönste Jahreszeit für einen Besuch in Venedig erklären. Ehrlich gesagt habe ich vor der Reise einige negative Stimmen zu dieser Stadt gehört. Jedoch kann ich selbst nichts davon bestätigen, für mich ist Venedig eine der schönsten und aufregendsten Städte, die ich je bereist habe.
Bis es anfing zu regnen, konnte ich die Stadt bei milden angenehmen Temperaturen erkunden und es hielten sich verhältnismäßig wenig Touristen dort auf. Allerdings fürchte ich, beides wird im Sommer sicherlich ganz anders sein.
Anreise, Unterkunft und Mobilität
Städtereisen buche ich ungern pauschal, sodass ich mich bereits vor dem Abflug über die Mobilität vor Ort, besonders vom Flughafen aus, informierte. Vom Flughafen Marco Polo fahren Express-Busse in verschiedene Stadtteile. So konnten wir für 8 Euro pro Person mit Gepäck innerhalb einer halben Stunde ohne Zwischenhalt nach Mestre fahren. Die Tickets für die atvo-Linien können vorher online gekauft werden. Am Flughafen selbst gibt es auch Automaten. Dort wurden wir direkt sehr freundlich von einer Mitarbeiterin des Busunternehmens angesprochen, die uns ihre Hilfe anbot.
Unser Bus brachte uns also nach Mestre, wo sich unser Hotel befand. Im Stadtteil Mestre befinden sich einige große Business-Hotels (meist Ketten), die sich tatsächlich gut für einen Aufenthalt in Venedig eignen. Besonders zu empfehlen ist die Lage, wenn man Ausflüge in andere Städte machen möchte, denn der Bahnhof Mestre ist durch Busse und Bahnen an die gesamte Region sehr gut angeknüpft. Außerdem sind die Übernachtungen in diesem Stadtteil weitaus erschwinglicher als in Venedig selbst. Wer also auf ein Frühstück direkt am Canal Grande verzichten kann, wird in Mestre eine gute und kostengünstige Unterkunft finden. Die Busfahrt von Mestre nach Venedig kostet 1,50 Euro und dauert ca. 20 Minuten.
Busse und Bahnen bringen einen zuverlässig durch das gesamte Stadtgebiet. Für 1,50 Euro kann man 75 Minuten fahren und beliebig oft umsteigen. Möchte man zusätzlich die öffentlichen Wasserbusse, die Vaporetti nutzen, kostet der gleiche Zeitraum 7,50 Euro. Dazu aber später mehr. Insgesamt war ich als deutsche Touristen übrigens sehr zufrieden mit der Pünktlichkeit und Ausstattung der öffentlichen Verkehrsmittel 😉
Zum ersten Mal probierte ich während dieser Reise auch eine Flixbusfahrt aus, und zwar nach Verona. Hierzu wird es demnächst einen eigenen Post geben. Den Flixbus als Reisemittel, um von Venedig aus in andere Städte und Regionen zu gelangen, kann ich euch an dieser Stelle trotzdem schon einmal empfehlen.
Venedig erkunden
Als ich aus dem Bus ausstieg und mitten in Venedig stand, war ich sofort hin und weg. So eine Stadt hatte ich vorher noch nie gesehen. Der Canal Grande schimmerte blau unter einer beeindruckenden weißen Brücke und es fuhren Wasserbusse auf dem Wasser. Genau so hatte ich es mir vorgestellt. Dieser Moment hatte wirklich etwas Magisches für mich.
Natürlich wollte ich die typischen bekannten Sehenswürdigkeiten sehen. Aber ehrlich? Viel mehr Spaß machte es, mich einfach durch die Straßen treiben zu lassen und auch einmal abseits der belebten Wege einen Blick in die vielen kleinen ruhigen Gassen zu werfen. Das ist es, was diese großartige Stadt für mich eigentlich ausmacht!
Ja, mir ist die Bedeutung und auch die Schönheit der Rialtobrücke bewusst. Doch wisst ihr, wie viele schönere Brücken ich entdecken durfte, auf denen ich nicht anstehen musste, um überhaupt mal einen Blick wagen zu können? Und auch das, was viele als ein Muss in Venedig bezeichnen, machte ich nicht: eine Gondelfahrt.
Natürlich dürfen italienische Köstlichkeiten bei einem Besuch der Stadt nicht fehlen. Weil wir am Ende des Tages doch noch richtig nass vom Regen geworden sind, gab es abends folglich nur noch Pizza auf Papptellern mit Wein. Nichtsdestotrotz oder eher genau deshalb war das der perfekte Abschluss für den ersten Tag in dieser Stadt!
Burano und Murano
Als ich bei den Reiseplanungen Bilder der bunten Häuser von Burano sah, wusste ich, dass ich dort auf jeden Fall eine Weile verbringen muss. Als ich erfuhr, dass Burano eine Insel ist und man dort nur mit einer 40-minütigen Vaporettofahrt hingelangt, musste ich erst einmal googeln, wie es sich denn so für seekranke Menschen auf den Wasserbussen verhält… 🙂
Ich las unterschiedliche Meinungen und wagte es schließlich. (Nachdem ich meine Abneigung gegenüber Tauben auf dem Markusplatz schon überwunden hatte, würde ich auch das überstehen. Hoffte ich.) Für uns dauerte die Fahrt einige Minuten länger als angegeben, da wir mehrfach umsteigen mussten, um überhaupt zur entsprechenden Wasserbus-Linie zu gelangen. Teilweise regnete und stürmte es so stark, dass mir nicht ganz wohl war. Sobald man die engen Stellen des Wassers zwischen den Häusern verlässt, kann es schon ganz schön schaukeln. Teilweise sieht man auf dem Weg nach Burano kein Land mehr und wenn dann noch das Wetter nicht mitspielt… Allerdings lässt es sich wirklich aushalten und vor allem aber lohnt es sich so sehr. Ich mag gar nicht mehr schreiben zu Burano, schaut euch einfach die Bilder der beeindruckenden Insel an:
Auf dem Rückweg hielten wir auch noch auf der bekannteren und größeren Insel Murano an, welche für ihre Glaskunst bekannt ist. Jedoch regnete es zu diesem Zeitpunkt so stark, dass wir nur wenige Schritte über diese Insel liefen und ich dann doch auch froh war, für diesen Tag aus den Wasserbussen aussteigen zu können.
Ich bin unendlich glücklich, dass ich mir Venedig als Reiseziel nun endlich erfüllen konnte und werde bestimmt einmal wiederkommen!
Arrivederci!
Eure